Foto: Fredrik Ahlsen - Maverix Media
Die fünf Oster-Favoriten der Norweger

Die fünf Oster-Favoriten der Norweger

Text: Anne Bloksgaard Nielsen Veröffentlicht 26.02.2024

In Norwegen dreht sich in den Osterferien alles um Skilaufen, Schokolade, Orangen – und Krimis. Hier verbringt man die Osterfeiertage häufig in einer idyllischen Hütte in den Bergen, mit viel Wohlfühl-Flair inmitten schneebedeckter Natur.

Norwegen hat ebenso wie Dänemark eine lange Osterferienzeit mit fünf Feiertagen und Schulferien in den Tagen vor Gründonnerstag. Dies bietet reichlich Gelegenheit für einen Ausflug in die Berge und für die meisten Norweger bedeutet Ostern auch Skilaufen oder sonstigevergnügliche Erlebnisse im Schnee oder in den traditionellen Hütten, in denen heimelige Holzöfen und urige Blockwände ein ganz eigenes, entspanntes Ambiente erschaffen.

In diesem Artikel erhältst du Einblick in Norwegens fünf bedeutsamste Ostertraditionen – von einigen hast du sicher schon einmal gehört, aber wusstest du, dass Ostern in Norwegen auch ganz im Zeichen von Orangen und Kriminalromanen steht?

Norwegische Oster-Köstlichkeiten

Foto: Fredrik Ahlsen - Maverix Media

Das norwegische Ostermenü ist häufig von Lammbraten mit Kartoffeln und verschiedenen Eierspeisen geprägt, aber wenn man die Norweger fragt, was sie zu Ostern am häufigsten speisen, lautet die Antwort meist: „Einen „Kvikk Lunsj“ und Orangen“.

Der Schokoriegel „Kvikk Lunsj“ – das norwegische Pendant zu KitKat – ist nämlich ein äußerst beliebter Touren-Proviant und häufiger Begleiter bei Skiausflügen, der auch gerne vor dem hütteneigenen Kaminfeuer gemeinsam mit einer oder zwei Orangen verzehrt wird. Einigen Quellen zufolge werden in Norwegen zu Ostern nicht weniger als 25 Mio. „Kvikk Lunsj“-Riegel und 20 Mio. Orangen verspeist – hinzu kommt eine große Anzahl von Marzipanfiguren und Schokoladeneiern.

Hüttenzauber

Foto: Fredrik Ahlsen - Maverix Media

Unabhängig davon, ob sie einen Skiausflug planen oder nicht, verbringen viele Norweger ihren Osterurlaub gerne gemeinsam mit ihrer Familie oder Freunden in einer idyllischen Hütte in den Bergen. Hier verbringt man die Feiertage mit allerlei vergnüglichen Aktivitäten im Schnee und genießt die warme Frühlingssone an der Sonnenwand (solveggen) – jener Hüttenseite, auf die tagsüber die meiste direkte Sonneneinstrahlung trifft.

Die Abende verbringt man in heimeliger Atmosphäre vor dem gemütlich warmen Holzofen – häufig mit einem ganz besonderen Lesestoff, über den du im Folgenden noch mehr erfährst.

Oster-Krimis

Foto: Terje Rakke - VisitNorway.com

Die norwegische Tradition der „Oster-Krimis“ hat ein ganz eigenes, kreatives Literatur- und Film-Genre erschaffen und rechtzeitig zu Ostern erscheinen in Norwegen stets zahlreiche neue Kriminalromane. Die Norweger pflegen nämlich eine ganz besondere Ostertradition, die (möglicherweise) bis in das Jahr 1932 zurückreicht: Sie verschlingen an ihren freien Tagen jede Menge Kriminalromane, -serien und -filme.

Unabhängig von ihren eigentlichen Ursprüngen erfreut sich diese Tradition nach wie vor großer Beliebtheit und tatsächlich gehört das Lesen von Kriminalromanen vor dem hütteneigenen Holzofen zu jenen weit verbreiteten, fest etablierten Osterbräuchen wie das Siklaufen oder das Verspeisen von bunten Ostereiern.

Pils-Genuss in freier Natur („Utepils“)

Foto: Havard Myklebust/Visitnorway.com

Und da wir uns gerade mit den besonderen norwegischen Traditionen und Begriffen befassen, sei auf den Brauch des „Utepils“ verwiesen, der an Ostern (und im Frühling allgemein) eine bedeutsame Rolle spielt. Der Ausdruck steht für das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn man draußen in der Sonne ein Bier genießt – und sobald die Temperaturen über den Gefrierpunkt steigen und die Sonne ihre ersten warmen Strahlen entsendet, nutzen die Norweger jede Gelegenheit für das erste, frühlingshafte Bier.

Österlicher Skiurlaub

Foto: Fredrik Myhre / visitnorway.com

Die letzte, aber keineswegs die unbedeutendste norwegische Ostertradition, die hier Erwähnung findet, ist natürlich das Skilaufen. Viele Norweger verbringen ihren gesamten Osterurlaub beim Skilaufen, entweder auf den alpinen Pisten, auf denen sie wenig Ski-Touristen, aber dafür umso mehr Platz an den Liften und auf den Pisten vorfinden, oder auf den ausgedehnten Langlaufloipen, die durch sonnendurchflutete Berglandschaften führen, in denen die milde, klare Luft den bevorstehenden Frühling ankündigt.

Die frühlingshaften Sonnenstrahlen und milden Temperaturen schaffen eine angenehm entspannte und doch erwartungsfroh-festliche Atmosphäre, die einen österlichen Skiurlaub zu einem einzigartig fantastischen Erlebnis macht. Als zusätzliches Sahnehäubchen bieten die Skigebiete an Ostern häufigGelegenheit zum Besuch von Pop-Up-Konzerten oder Festivals, die mit ihrem festlichen, fröhlichen Flair auf angenehme Weise die österliche Urlaubsstimmung verstärken.